Mobilität
Mobilität
Reihe: | Politik betrifft uns |
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Themengebiet: | Lebenswelten von Jugendlichen , Sachthemen |
Erscheinungsjahr: | 2019 |
Beschaffenheit: | Heft, DIN A4, perforiert, 28 Seiten, inkl. 2 farbige OH-Folien |
Seitenzahl: | 28 |
Produktnummer: | 40-1903 |
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Mobilität ist ein völlig normaler Teil des Alltags. Mit der Steigerung des Wohlstands steigt auch der technologische Fortschritt. In Relation zum Einkommen werden Autos, aber auch Flugreisen für den "Normalbürger" zunehmend erschwinglicher. Während 1973 noch weniger als 500 Millionen Flugreisende weltweit gezählt wurden, waren es 2017 bereits 3,979 Milliarden. Allerdings gehen mit der Mobilität auch Probleme, wie beispielsweise der Klimawandel, einher. Insofern bedeutet Mobilität auch eine immense globale Herausforderung. Da wundert es nicht, dass große Automobilhersteller mittlerweile ein breites Publikum ansprechen, wenn sie mit besonders umweltfreundlicher Technologie werben.
Die vorliegende Unterrichtseinheit ist in vier inhaltliche Teile untergliedert:
- Der erste Teil soll das Verwobensein des Themas mit dem eigenen Leben deutlich machen.
- Im zweiten Teil sollen Schlaglichter des Verkehrsaufkommens eine Erarbeitung der Ursachen und Folgen des Mobilitätsdranges ermöglichen.
- Im dritten Teil der Unterrichtsreihe "Mobilität" werden nun innovative Ansätze in der Mobilität genauer betrachtet (beispielsweise die Elektro- und Hybridmobilität).
- Im abschließenden vierten Teil werden u.a. verschiedene Optionen der Verkehrswende angerissen, um aufzuzeigen, dass E-Mobilität nur ein Ansatz unter vielen ist.
- Das AKTUELL nimmt nochmals die Abgase unter die Lupe - hier die der Flugzeuge und Schiffe.
Über "Politik betrifft uns" – Unterrichtsmaterial für den Politikunterricht
„Politik betrifft uns“ ist eine Fachzeitschriftenreihe zur Unterrichtsvorbereitung in Politik, Sozialkunde, Gemeinschaftskunde bzw. Politische Bildung in der Sekundarstufe II.
Im Abonnement erscheint die Publikation sechsmal im Jahr. Dabei thematisiert eine jede Ausgabe tagesaktuelle Geschehnisse aus Gesellschaft, Politik oder Wirtschaft unter Berücksichtigung der Lehrpläne der Bundesländer.
Auf 28 Seiten wird eine komplette Unterrichtseinheit abgebildet. Aktuelle Texte, Statistiken, Interviews sind mit Aufgabenstellungen so aufbereitet, dass sie als Kopiervorlage direkt im Unterricht eingesetzt werden können. Die dazugehörigen Lösungen stehen Lehrerinnen und Lehrern im „Unterrichtsverlauf“ zur Verfügung. Eine Klausur mit Erwartungshorizont rundet jede Ausgabe ab.
Neben der gedruckten Form erscheint "Politik betrifft uns" auch digital. Online bekommen die Abonnentinnen und Abonnenten Zugriff auf die gesamte Ausgabe als PDF-Datei und editierbare WORD-Datei. So wird die Möglichkeit geboten, Arbeitsblätter für die jeweilige Lerngruppe anzupassen. Außerdem sind Bilder und Karikaturen online einzeln verfügbar, um diese mit Beamer oder interaktivem Whiteboard präsentieren zu können.
„Politik betrifft
uns“ ist bestellbar als Zeitschriften- oder Online-Abonnement.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, mit einer erweiterten Schullizenz die
Publikation in der Fachschaft und dem Schulnetzwerk zu nutzen.
Aus dem Inhalt
Diese Ausgabe enthält Unterrichtsmaterial zu folgenden Themen:
1. Teil: Mobilität – wo stehen (gehen, fahren) wir?
- Mobilität in unserem Alltag
- Mein Mobilitätsradius EXTRA
- Diagramm: Vereine und Parteien im Vergleich
- Mobilitätsentwicklung in den letzten Jahrzehnten
2. Teil: Ursachen und Folgen des Mobilitätsdranges
- Ursachen und Folgen gesteigerten Verkehrsaufkommens
- Betrug um Abgase: Ein kleiner Überblick des Dieselskandals
- Betrug um Abgase: Parteipolitische Positionen
- Im Gespräch mit einem VDA-Mitarbeiter
- Emissionshandel – Meilenstein im Umweltschutz? EXTRA
- Ignoranz bei Abgasen? Flug- und Schiffsverkehr AKTUELL
3. Teil: Innovative Ansätze in der Mobilität
- Elektro-/Hybridmobilität! Ist das die Zukunft? Teil 1
- Elektro-/Hybridmobilität! Ist das die Zukunft? Teil 2
- Berlin: Von der „Stauhauptstadt 2018“ zum „Bündnis für die Mobilität von morgen“
- In Tübingen samstags kostenlos Bus fahren
- Foto: In Tübingen samstags kostenlos Bus fahren
- Ideen zur Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs: Carsharing, Auto-Abos, Mitfahrgelegenheiten, kostenloser ÖPNV
- Foto: teilAuto Tübingen
- Autonomes Fahren – ein Fortschritt?
- Karikatur: „Mercedes und BMW wollen Roboterauto entwickeln"
4. Teil: Mobile Zukunftsvisionen
- Was wird die Verkehrswende einleiten?
- Futuristische Ideen nähern sich der Realität
Einleitung
Sollten Sie dieses Heft an Ihrem Arbeitsplatz aufschlagen, haben Sie sicherlich bereits einige Kilometer Strecke zurückgelegt. Mobilität ist ein völlig normaler Teil des Alltags. Menschen jeglichen Alters gehen oder fahren zur Schule, zum Arbeitsplatz, zum Einkaufen, gehen einem Hobby nach und treffen Freunde. Die meisten Menschen in Deutschland erweitern ihren Radius mindestens einmal jährlich bei einer Urlaubsreise um ein Vielfaches. So selbstverständlich es ist, dass Menschen sich von A nach B bewegen, so selbstverständlich ist es heutzutage ebenso, dass wir uns für das Fortbewegungsmittel unserer Wahl entscheiden können. Die eigenen Füße sind seltener das Mittel, das wir gezwungen sind zu benutzen, um unser Ziel zu erreichen. Meist entscheiden wir uns freiwillig, aus gesundheitlichen Gründen oder aufgrund der frischen Luft, dafür. Im Laufe der letzten Generationen hat sich hier qualitativ und quantitativ einiges verändert – wir sind mehr unterwegs, legen mehr Kilometer zurück und verwenden in der Regel Tag für Tag Motoren hierfür – ob elektronisch, diesel-, benzin- oder kerosinbetrieben. Betrachtet man v.a. Letzteres, ist die Veränderung der menschlichen Mobilität beeindruckend: Während 1973 noch weniger als 500 Millionen Flugreisende weltweit gezählt wurden, waren es 2017 bereits 3,979 Milliarden – nahezu eine Versechsfachung.
Die Ursachen der Entwicklungen in der menschlichen Mobilität sind mannigfaltig: Technologische Fortschritte gingen und gehen Hand in Hand mit einem insgesamt wachsenden Wohlstand, v.a. in den westlichen Ländern. In Relation zum Einkommen wurden Autos, aber auch Flugreisen für den „Normalbürger“ zunehmend erschwinglicher. Hinzu kommt, dass eine Intensivierung der Globalisierung mit einer Kultur des geografischen „Grenzenüberschreitens“ in einer Wechselbeziehung steht. Die globalisierte Wirtschaft erfordert also auch öfter als noch vor wenigen Jahrzehnten (Fern-)Reisen. Egal welches Fortbewegungsmittel man betrachtet: Die Frequentierung hat zugenommen, damit aber eben auch die Probleme, die damit einhergehen. Da wurden und werden den Menschen vor allem in den Städten weltweit v.a. zunehmend die Stickoxide zum Verhängnis, die durch Abgase von Autos oder Bussen entstehen: Diese sind gesundheitlich gefährdend, 6.000 vorzeitige Todesfälle stehen statistisch im Zusammenhang mit der Luftbelastung durch das Gas. Wenngleich diese konkreten Zahlen stets umstritten sind, so ist doch unbestritten, dass so viel Feinstaub und Stickoxid keine Wellness für unsere Atemwege bedeuten. Darüber hinaus verursacht das massive Verkehrsaufkommen, das durch die globale demografische Entwicklung sowie zunehmenden Wohlstand auch in Schwellenländern befeuert wird, auch enorme Umweltprobleme. Der Ausstoß v.a. von CO2 trägt massiv zum Klimawandel bei und man kann die Augen davor nicht mehr verschließen.
Der aktuell stattfindende Klimawandel ist – trotz immer wieder abwechselnden Warm- und Kaltzeiten in der Erdgeschichte – menschengemacht, nur ein Zehntel der Erderwärmung ist auf die Sonne zurückzuführen und die Auswirkungen sind enorm – selbst in unseren Breitengraden wurde das Wetter spür- und messbar extremer, von Umweltkatastrophen in anderen Regionen der Welt ganz zu schweigen. Die Pole schmelzen, und die Konsequenzen des steigenden Meeresspiegels, einer wachsenden Fläche unfruchtbarer Böden oder unbewohnbarer Gebiete werden Wanderungsbewegungen nicht gekannten Ausmaßes sein. Konflikte sind vorprogrammiert, teils bereits Realität. Mobilität ist also ein bedeutsames Feld einer immensen globalen Herausforderung. Da wundert es nicht, dass große Automobilhersteller mittlerweile (erfolgreich) ein breites Publikum ansprechen, wenn sie mit besonders umweltfreundlicher Technologie werben. Genau das tat allen voran VW, aber auch andere renommierte Automarken, ohne allerdings das zu verkaufen, was sie bewarben. Sicherlich hat beim sogenannten Abgasskandal auch die schwierigere Konkurrenzsituation dazu geführt, dass viele Konzerne bewusst getäuscht und betrogen haben, um unter einem „grüneren“ Image Autos auf den Markt zu bringen. Doch bekanntlich haben Lügen kurze Beine und der Betrug kam ans Tageslicht.
Der Dieselskandal beschäftigt seit 2015 in erster Linie die betroffenen Endkunden, die womöglich von Fahrverboten in Städten betroffen sind. Doch natürlich ist der Abgasskandal auch ein politisches Thema, bei dem nun die Frage im Raum steht, welchen Interessen in welchem Ausmaß stattgegeben wird oder werden kann. Die zahlreichen, international verflochtenen Akteure, die vielen daran hängenden Arbeitsplätze, ökonomische und ökologische Interessen machen das Thema extrem komplex. Eine logische Konsequenz ist, dass das Augenmerk zunehmend auf wirklich umweltfreundlicheren Autos oder gänzlich neuen Technologien liegen muss. Zum einen muss verloren gegangenes Vertrauen wiedergewonnen werden. Zum anderen wird der Klimawandel vor den vorübergehenden Profiteuren des Abgasskandals nicht anhalten und man kann nur hoffen, dass alle Beteiligten zu dieser Einsicht kommen. Der Genfer Autosalon 2019 stand ganz im Zeichen der Elektro- und Hybridmobilität und stellt momentan sicherlich einen wichtigen Meilenstein in der Weiterentwicklung der umweltfreundlicheren Fortbewegung dar, die endgültige Lösung wird diese Technologie aber auch noch nicht sein. Die Schattenseiten der Rohstoffgewinnung, die Gesamtökobilanz oder auch das Recycling der Akkus werfen noch viele Fragen auf und lassen Zweifel aufkommen. Ein Ansatz muss sicherlich parallel dazu sein, den motorisierten Individualverkehr insgesamt zu reduzieren. Technologische bzw. digitale Möglichkeiten bieten hierzu eine gute Basis.
Apps, die beispielsweise Mobilitätsangebote bündeln, könnten z.B. im urbanen Raum ein effektiver und rasch umzusetzender Ansatz sein – Berlin macht es in diesem Jahr vor. Wie kostenloser Nahverkehr umgesetzt werden kann, zeigt Tallinn in Estland – hierzulande gibt es lediglich kleine Projekte dieser Art, die noch reifen müssen, um als Erfolg verbucht werden zu können. Dem entgegenzustehen scheint autonomes Fahren, was momentan aber international als großer Fortschritt gefeiert wird – technologisch ist es das zweifelsohne, aber das ist eben nur eine Dimension der Mobilität. Wenn man sich in diesen Tagen die Schlagzeilen zum Thema Mobilität anschaut (von digital komplett vernetzten Autos über fliegende Autos bis hin zum Weltalltourismus), darf man jedenfalls gespannt sein, wie und wohin wir uns künftig bewegen. Der Schriftsteller Hermann Löns, bereits im Jahr 1914 verstorben, hatte da womöglich bereits eine Vorahnung: „Zukünftig wird es nicht mehr darauf ankommen, dass wir überall hinfahren können, sondern, ob es sich lohnt, dort anzukommen.“
Kompetenzerwerb der Schülerinnen und Schüler
Die vorliegende Unterrichtseinheit zum Thema „Mobilität – Wie und wohin bewegen wir uns (künftig)“ – ist in vier inhaltliche Teile untergliedert.
Der erste knapp gehaltene Teil soll eine schülernahe Annäherung ans Thema bieten und die Schülerinnen und Schüler im wahrsten Sinne des Wortes in ihrem Alltag „abholen“. Die Überschrift „Mobilität – wo stehen (gehen, fahren) wir?“ soll Schülernähe erzeugen und das Verwobensein des Themas mit dem eigenen Leben deutlich machen. Nach einer individuellen Untersuchung ihrer eigenen Mobilität und ihres Mobilitätsradius können sie sich einen kleinen Überblick über die Mobilitätsentwicklung verschaffen, um das Bewusstsein anzuregen, dass das Mobilitätsverhalten ihrer Generation nicht mit dem voriger zu vergleichen ist. „Panta rhei“ – alles fließt. Diese Analysearbeit auf noch niedrigerem Niveau wird mit der Methodenkompetenz (Diagrammerstellung) gekoppelt.
Im zweiten Teil, Ursachen und Folgen des Mobilitätsdranges, sollen Schlaglichter des Verkehrsaufkommens eine Erarbeitung der Ursachen und Folgen ermöglichen. Zwei Arbeitsblätter nimmt der Abgasskandal ein, welcher zunächst durch relativ viel Input grob erfasst werden soll, um anschließend kontroverse parteipolitische Meinungen hierzu handlungsorientiert zu vollständigen Argumentationen auszubauen. Angrenzend an den Dieselskandal wird beim Interview mit einem VDA-Mitarbeiter v.a. die Analysekompetenz gefragt sein.
Im dritten Teil der Unterrichtsreihe „Mobilität“ werden nun, ausgehend von einer (kritischen) Bestandsaufnahme, innovative Ansätze in der Mobilität genauer betrachtet, beginnend mit der Elektro- und Hybridmobilität. Das erste Arbeitsblatt hierzu liefert zunächst einige Informationen, die analytisch ausgewertet werden sollen, bevor dann beim zweiten Arbeitsblatt vor allem die Urteilskompetenz gefordert wird. Es folgen einzelne regionale Beispiele aus Berlin und Tübingen, wie die neuesten Herausforderungen in der Mobilität angegangen werden. Die Ansätze, mit einem Blick über den Tellerrand zu vergleichbaren Projekten sollen kriterienorientiert beurteilt und Basiskonzepten zugeordnet werden, um eine gute Grundlage für eine Erörterung zu bieten. Mit 3.5 schließt sich eine arbeitsteilige Gruppenarbeit mithilfe des Internets an, die erneut kriterienorientiertes Beurteilen exemplarisch üben soll, um letztlich selbst begründet Stellung beziehen zu können. Abgeschlossen wird der dritte Teil mit einem differenzierten Blick auf Innovation und Fortschritt – als Beispiel dient das autonome Fahren.
Der abschließende vierte Teil konzentriert sich auf zweierlei Ausblick – zum einen werden verschiedene Optionen der Verkehrswende angerissen, um aufzuzeigen, dass E-Mobilität nur ein Ansatz unter mehreren ist. Der zweite Ausblick bezieht sich auf noch vor wenigen Jahren fantastisch anmutende Ideen, die allmählich aber Realität zu werden scheinen.
AKTUELL nimmt nochmals die Abgase unter die Lupe – dieses Mal nicht die der Autos, sondern die der Flugzeuge und Schiffe, die keine geringere Rolle beim Klimawandel spielen. Vorgeschlagen wird der Einsatz der Unterrichtsreihe frühestens ab Jahrgangsstufe 9 bis hin zur Oberstufe.
Aus dem Inhalt
- 1. Teil: Mobilität - wo stehen (gehen, fahren) wir?
- 2. Teil: Ursachen und Folgen des Mobilitätsdranges
- 3. Teil: Innovative Ansätze in der Mobilität
- 4. Teil: Mobile Zukunftsvisionen
- 5. Teil: Klausurvorschlag